EMAH-Fördergemeinschaft unterstützt mit 105.000 Euro Forschungsvorhaben am UKM


Münster, 10.03.2011 (ukm/dre)

Herzspezialisten wollen körperliche Leistungsfähigkeit der erwachsenen Patienten mit angeborenem Herzfehler verbessern

Herzspezialisten des Universitätsklinikums Münster (UKM) erforschen neue Wege, um die körperliche Leistungsfähigkeit von Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern (EMAH) zu verbessern. Mit 105.000 Euro unterstützt die „Fördergemeinschaft Zentrum für angeborene Herzfehler Universitätsklinikum Münster e.V.”. die Einrichtung eines dazu erforderlichen belastungsphysiologischen Labors am EMAH-Zentrum des UKM.

Viele erwachsene Patienten mit angeborenem Herzfehler haben keine normale körperliche Leistungsfähigkeit. „Mindestens ein Drittel der EMAH-Patienten empfindet die Lebensqualität durch Einschränkungen in der körperlichen Belastbarkeit als reduziert. Das zeigte eine europaweite Studie”, erklärt Prof. Dr. Helmut Baumgartner, Direktor der Klinik und Poliklinik für angeborene (EMAH) und erworbene Herzfehler am Universitätsklinikum Münster. Trotz intensiver Bemühungen konnten die biologischen Mechanismen, die der Belastungseinschränkung zu Grunde liegen, bislang allerdings nur unvollständig aufgeklärt werden. Dank der Unterstützung der Fördergemeinschaft des EMAH-Zentrums in Münster können Prof. Baumgartner und sein Team auf diesem Gebiet die Forschung entscheidend intensivieren. Der Herzspezialist freut sich über diese Unterstützung: „Die Fördergemeinschaft mit ihrer Vorsitzenden Karla Völlm leistet damit einmal mehr einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Behandlung von Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern.”

Speziell die Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit der Patienten ist in den vergangenen Jahren immer stärker in den Vordergrund gerückt. „Vor wenigen Jahren stand noch die Sicherstellung des Langzeitüberlebens von Patienten mit angeborenen Herzfehlern im Vordergrund. Heute erreichen dank der enormen medizinischen Fortschrittes der letzten Jahrzehnte aktuell mehr als 90 Prozent der Patienten das Erwachsenenalter. Damit rücken andere Aspekte wie Lebensqualität, Berufswahl, Familienplanung und sportliche Betätigung stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit”, so der Kardiologe. Speziell die Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit ist dabei ein großes Ziel der Mediziner.

Ein Problem dabei war bislang besonders die Messung der Herzmuskelfunktion unter Belastung, „ein Faktor der von zentraler Bedeutung ist”, so Baumgartner. Mit gängigen kardiologischen Untersuchungsmethoden war es bislang nicht möglich, die eigentliche Herzfunktion unter Belastung zu bestimmen. Seit kurzer Zeit existiert jedoch ein neues System zur nicht-invasiven Messung der Herzleistung durch Messung des Lungenblutflusses in Ruhe und unter Belastung. Prof. Baumgartner: „Dieses System stellt eine wesentliche Erweiterung der kardiologischen Untersuchungsmöglichkeiten dar. Erstmals ist es schmerzfrei, gefahrlos und reproduzierbar möglich, direkt Veränderungen der Herzleistung und anderer Kreislaufparameter unter körperlicher Belastung zu bestimmen.”

Dieses System erweitert und verbessert die Möglichkeiten des 2007 ebenfalls durch die Fördergemeinschaft finanzierten Belastungslabors (Spiroergometrie) am EMAH Zentrum Münster.

„Durch die Kombination aus Spiroergometrie und Lungenflussmessung wird eine vollständige Charakterisierung der belastungsbegrenzenden Faktoren möglich. Dieses Gerät bietet damit die einzigartige Möglichkeit, wichtige neue wissenschaftliche Erkenntnisse über Faktoren, die die körperliche Leistungsfähigkeit bei einzelnen EMAH Patienten einschränken, zu gewinnen. Dies könnte wesentlich dazu beitragen, eine individuelle Verbesserung der Therapie zu ermöglichen und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern bzw. langfristig zu erhalten”, ist Baumgartner zuversichtlich.

Mit 105.000 Euro unterstützt die Fördergemeinschaft um Karla Völlm (Vorstandsvorsitzende, 2.v.l.) und Dr. Dieter Lorbacher (stellvertretender Vorsitzender, 2.v.r.) das Forschungsvorhaben am EMAH-Zentrum in Münster. Klinikdirektor Prof. Dr. Helmut Baumgartner (l.) und Prof. Dr. Peter Wieacker, Prodekan für Forschung (r.), freuen sich über diese tatkräftige Hilfe. Durch ein neues Gerät kann nun die Belastung der Herzmuskelfunktion während einer Belastungsphase nun exakt gemessen werden.
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